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Wie viel Haus kann ich mir eigentlich leisten? Tipps von Bodo Lauterborn für alle künftigen »Bauherren«

Wie viel Haus kann ich mir eigentlich leisten? Tipps von Bodo Lauterborn für alle künftigen »Bauherren«

Eine Familie bezahlt im Schnitt rund 750.000 Euro Miete. Damit hätte sie ungefähr 2,7 Häuser abbezahlen können. Nach wie vor ist der Kauf einer Immobilie interessant, auch wenn die Preise auf hohem Niveau stagnieren.

Mit einer soliden Planung könnte der Traum von der eigenen Immobilie nun dauerhaft wahr werden. Es gibt im Moment Fördermittel, die bei rund einem Prozent Zins liegen. Bankfinanzierungen liegen zwischen 2 % und 3,5 % Zins – je nach Festschreibung und Auszahlung. Aufgrund der derzeitig günstigen Zinslage kann man beinahe sagen, dass die monatliche FinanzierungsBelastung fast immer günstiger ist als die Miete.

Was kostet’s? Die Beispielberechnung gibt einen Überblick: (Quelle: KERNHAUS) Haus, Grundstück und Kaufnebenkosten: 252.974 Euro Eigenkapital und Eigenleistung (ca. 17 %): 43.474 Euro Bankdarlehen (26 Jahre, eff. 3,29 %): 159.500 Euro/664,58 Euro im Monat KfW-Darlehen: 50.000 Euro/ 216,80 Euro im Monat Rate: 881,38 Euro/Monat Zuerst sollten Sie ermitteln, wie viel Sie im Monat für ein Darlehen aufbringen können. Gehen Sie von Ihren Nettoeinkünften aus und rechnen Sie regelmäßige Zahlungen dazu, mit denen Sie langfristig rechnen können. Ziehen Sie davon die festen monatlichen Ausgaben sowie die Lebenshaltungskosten ab und planen Sie eine Reserve für größere Ausgaben ein. Als Faustformel gelten 750 Euro für eine Person plus 250 Euro für jede weitere (geplante) Person. Zinsen, Tilgung und Nebenkosten sollten höchstens 45 Prozent vom Monatsnetto ausmachen.

Bedenken Sie auch die Nebenkosten. Andererseits können durch moderne Haustechnik Energiekosten eingespart werden. Verbraucherschützer rechnen mit 2,50 bis drei Euro pro Quadratmeter.

Eine gern genutzte Möglichkeit, um die Kasse beim Bau zu schonen, sind Eigenleistungen. Immobilienexperte Bodo Lauterborn, Geschäftsführer der KS Hausbau GmbH in Hilzingen, erklärt, was bei »Do-it-yourself« machbar ist: »Eigenleistungen oder Änderungen an der Ausstattung kann man in vielen Fällen in Absprache mit dem Anbieter vornehmen. Auch für ungeübte Handwerker ist die Ersparnis beim Malen, Tapezieren, Teppichlegen und im Trockenbau hoch. Etwas schwieriger ist das Legen von Laminat oder Fliesen. Hier kann man circa 30 bis 40 Euro pro Quadratmeter einsparen.

Auch Außenbereiche und Garten lassen sich in Eigenregie anlegen. Allerdings sollten Bauherren sich und die Belastbarkeit von Freunden und Familie nicht überschätzen. Oft geraten »Laien« auf dem Bau an ihre Grenzen. Rohbau- und Zimmerarbeiten sollten nicht selbst ausgeführt werden, da sie statisch relevant sind. Damit das Häusle bauen auch Spaß und Freude bringt, sollte man falsche Sparsamkeit bei den entscheidenden Gewerken, wie zum Beispiel Elektrik und Sanitär, unbedingt vermeiden. Es gibt zwar Anleitungen zum selber basteln, aber diese Arbeiten sollte ein ausgebildeter Fachmann übernehmen. Erstprüfung und Inbetriebnahme müssen von einem in das Installateur-Verzeichnis eingetragenen Betrieb erfolgen. Bei unsachgemäßem Anschluss drohen Gefahren und Schäden durch Brand oder Stromschlag.

Auch im sanitären Bereich sind die Folgen bei nicht fachgerechter Ausführung oft enorm. Wasserschäden führen zu langen Trocknungsphasen oder unangenehmen Reparaturen, wie dem Öffnen von Decken und Wänden mit Schmutz im ganzen Haus. Für Handwerker gilt hier eine Gewährleistungspflicht. Bei »echten« Handwerkern sind Schäden in den meisten Fällen über deren Betriebshaftpflicht abgedeckt. Zeit und Nerven spart die Ausführung des gesamten Baus durch einen Generalunternehmer.«

Presseartikel #23
PDF: 2 MB (Wochenblatt 14.05.2014)

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